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Weekend Project: Exchange mirgation

Es ist ein milder Samstag im November, die Sonne scheint (zumindest vormittags) und es ist 8 Uhr in der früh. Heute steht die geplante Migration von Exchange 2000 auf den neuen Exchange 2007 vor der Tür. Dies ist ein Erlebnisbericht dieses nicht ganz einfachen Projektes.

Exchange 2007 IconDie Problematik sah wie folgt aus:
Exchange 2000 in einer eigenen Active Directory Domäne und ein Exchange 2007 in der aktiv genutzten Active Directory Domäne. Natürlich werden aktiv die Öffentlichen Ordner genutzt. Und zwar zur Termin Planung.

Vorab wurden in den vorherigen Monaten die Postfächer, die keine öffentlichen Ordner nutzen, auf den neuen Exchange 2007 migriert. Dazu wurden die Exchange Server für einen gemeinsamen SMTP-Adressraum konfiguriert (KB 321721). So tauschen die beiden Server E-Mails desselben Adressraumes (der Teil nach dem @-Zeichen), wenn sie das passende Postfach bei sich nicht finden.

OutlookSind die „einfachen“ Postfächer ohne Zugriff auf öffentliche Ordner migriert, wird es bei den anderen Postfächern mit Zugriff problematischer. Typischer weise nutzen sie nicht nur einen öffentlichen Ordner, sondern mehrere.
Ein Benutzer kann aber in Outlook nicht gleichzeitig auf zwei verschieden Exchange Server zugreifen.
Heißt also, will man einen Ordner migrieren, muss jedes Postfach, dass auf diesen Ordner zugreift migriert werden. Diese Postfächer greifen aber wiederum auf einen oder mehrere andere Ordner zu. Somit müssen auch diese anderen Ordner mit migriert werden. Schlussendlich müssen fast alle öffentlichen Ordner (in unserem Fall ca. 10 Stück) und alle darauf zugreifenden Postfächer (ca. 90 Stück) in einem Schwung migriert werden.

Die Migration selbst ist recht simpel. Postfach auf dem neuen Server anlegen, altes Postfach in eine PST exportieren, PST im neuen Postfach importieren. Selbes gilt für die öffentlichen Ordner. Zudem sollte man evtl. Berechtigungen auf andere Postfächer nicht vergessen.

Soweit die Vorgeschichte, nun zur eigentlichen Migration:

08:00 Uhr – 16:00 Uhr
Die Migration an dem besagten Samstag lief im Grunde perfekt, ein wenig langsamer als gewünscht aber keine störenden Anrufe seitens der Benutzer. Nach ca. 75 Postfächern meldete der Exchange 2007 plötzlich „Wenig Speicherplatz„. Der Schock saß tief, als ich im Explorer erblickte dass auf der 60 GB Partition mit der Exchange Datenbank nur noch 28 MB frei waren. Die Größe der alten Exchange 2000 Datenbank lag nur bei 14 GB.

Dieser Speichergau resultierte aus den enormen Datenbankaktionen durch das Importieren der Postfächer. Informationen zu Exchange Logs Dateien findet ihr bei www.msxfaq.net.

Diese Logs verschwinden nach einer Datensicherung, nichts leichter als dass, also schnell eine Datensicherung über Backup Exec angeschmissen … und … Fehlgeschlagen, denn es sind mindesten 100 MB Speicherplatz für VSS erforderlich. Wie bekommt man nun auf dieser Partition freien Speicherplatz wenn eigentlich nur Exchange darauf gespeichert wird.

Glück im Unglück nennt man es wohl wenn ein alter 15 GB Systemstate des Windows 2008 Server auf dieser Partition liegt. Durch löschen, konnten wir den erforderlichen Speicherplatz für die Datensicherung schaffen, welche wiederum die Massen an Logs dezimiert hat. Jetzt wird der Systemstate auf dieser Partition durch eine 5 GB Dummy Datei ersetzt.

Ab 18:00 Uhr konnten wir dann die letzten Postfächer und die öffentlichen Ordner migrieren. Beendet haben wir die Migration dann gegen 22:30. Für den darauf folgenden Montag hatte ich allerdings mit wesentlich mehr Anrufen gerechnet. Aber es blieb bei vier Anrufen.

Diese Migration war für meinen Kollegen und mich die erste und ich musste dieses „Erlebnis“ einfach mal in Worte fassen.

Dieser Bericht liegt mir schon seit 2009 als Entwurf vor. Damals gab es nur diesen Beitrag. Bisher hab ich ihn einfach nicht veröffentlich. Aber vielleicht hilft er ja dem ein oder anderen Kollegen bei seiner Migration. ;-)

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